Franz Volhard
Lehmausfachungen und Lehmputze
Untersuchungen historischer Strohlehme
Die Tradition des Bauens mit Lehm in Deutschland und Nordeuropa ist die des Fachwerkbaus. Zur Füllung diente meist Strohlehm, eine plastische Mischung aus Lehm und stabilisierendem Stroh, in ungezählten Varianten aufgetragen. Neues Interesse am Baustoff Lehm lässt in der Praxis erhebliche Unsicherheiten auftreten, denn bei dem Versuch, das historische Vorbild nachzuahmen, stellt man fest, dass die lebendige Überlieferung der Lehmtechnik unterbrochen ist und man auf Angaben in der Literatur angewiesen ist. Allein auf die Zusammensetzung des Lehms kommt es bei einer Ausfachung nicht an, deren Qualität wird vor allem auch durch die Auftragstechnik bestimmt.
Anlässlich der Instandsetzung und des Umbaus des Gotischen Hauses Römer in Limburg konnten dessen Strohlehmgefache aus unterschiedlichen Bauepochen - vom 13. bis zum 18. Jahrhundert -, systematisch untersucht und praktisch verwertbare Anhaltspunkte für Neuausfachungen gewonnen werden.
Das vorliegende Fachbuch stellt den erstmaligen Versuch dar, das Thema möglichst umfassend zu behandeln. Erst das Aufeinanderbeziehen aller Einzelmerkmale wie Raumgewicht, Strohanteil, Auftragstechnik, Haftung, Beurteilung der Qualität usw. kann ein zutreffendes Gesamtbild ergeben.
Fraunhofer IRB Verlag
ISBN 978-3-8167-8119-6
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